FREIMAURERLOGEN FÜR FRAUEN UND MÄNNER

In dem Bewusstsein, dass „Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit, Toleranz und Menschenliebe“ Grundpfeiler jeder offenen, am Wohl des Menschen orientierten Gesellschaft sind und sie zu verwirklichen, Bestreben jeder freimaurerischen Arbeit ist, haben sich die in dieser Internationalen Großloge „LIBERTAS für Frauen und Männer“ gleichermaßen gemischt gegründete Freimaurerlogen zusammengeschlossen. 


Folgerichtig ist es im 21. Jahrhundert kaum mehr denkbar, dass im Zeichen der Gleichberechtigung Unterschiede gemacht werden. Es geht damit einher, dass im Bereich der gegenseitigen „Anerkennung“ der Logenformen Unterschiede stattfinden, leider auch heute noch - wie lange noch? 


Die Französin Maria Deraismes wurde am 14. Januar 1882 in der Freimaurerloge „Les Libres  Penseurs“ als erste Frau initiiert. Sie legte, wohlgemerkt Wert auf gemeinschaftliche Freimaurerei. Leider führte dies nach heftigen Protesten zur Schließung der Loge. Es brauchte noch über 10 Jahre, bis Maria Deraimes mit 1893 die erste Freimaurer - Großloge für Frauen und Männer „DROIT HUMAIN“ gründen konnte.


Natürlich galten Frauen im 17. Jahrhundert immer noch als überwiegend nicht selbstbestimmende Menschen mit erheblich weniger Rechten und Ansehen in der Gesellschaft, als Männer sie innehatten. Sie waren zweitklassig und „dem Manne untertan“, d. h. sie verfügten über wenig mögliche Bildungschancen und waren an Haus und Familie gebunden. Woher also sollte die Grundlage kommen, um gleichwertig einer Loge angehören zu können? Viele Logen waren damals auch Zusammenkünfte für die Honoratioren eines Ortes und oft erst dann offen für an tieferen Erkenntnissen interessierte Männer. Aber vieles brodelte im Untergrund und viele Frauen verschafften sich Respekt durch mühsam erworbene Bildung, Einzug in berufliche Bereiche und damit eine eigene Stimme.


Man sagt „Frauen und Männer sind anders“, was durchaus berechtigt und keineswegs widersprüchlich ist, aber deshalb sind wir doch untrennbar miteinander verbunden, um diese Welt zu entwickeln und zu prägen, um ethische und moralische Werte zu verwirklichen – wie Yin und Yang. Dies gilt in unseren Logen sowohl im alltäglichen, im profanen Leben als auch im freimaurerischen Zusammensein und im interessanten Austausch unserer Meinungen und Erkenntnisse.


Heute hat bei vielen Freimaurern ein Umdenken stattgefunden und es hat sich sehr viel Toleranz entwickelt. Da mittlerweile FM–Logen rein maskulin, rein feminin und eben auch für gemischte Geschlechter existieren, mag jeder sich die ihm oder ihr passende Form aussuchen.  Dafür setzen wir uns ein.


Sr. Sigrid Drucklieb (MvSt. „Brücke zum Licht“ i. O. Hamburg)